Wasserversorgung
Lebenselixier Wasser – wenn jeder Tropfen zählt
Das wärmste Jahr in Österreich seit Messbeginn war das Jahr 2023. In der neuen Studie „Extremwetterlagen und Stand der Wasserversorgungssicherheit im Jahr 2023“ der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) werden von Studienautor Roman Neunteufel (BOKU Wien) aktuelle Umfrageergebnisse von österreichischen Wasserversorgern einbezogen.
Das Jahr 2023 war geprägt von Hitzewellen und Trockenperioden im Sommer, die von mehreren Starkregenereignissen mit überdurchschnittlichen Regenmengen durchbrochen wurden. Hitzeperioden, Starkregenereignisse und der Rückgang von Schnee wirken sich negativ auf die Grundwasserneubildung aus, das zu einem deutlichen Rückgang der Ressourcenverfügbarkeit führen kann. Durch Extremwettereignisse – hervorgerufen durch Starkniederschläge in Verbindung mit Überflutungen – kam es laut der Studie zu Beeinträchtigungen und Beschädigungen der Versorgungsinfrastruktur bei den Wasserversorgern. Von Trockenheit und Hitzewellen war rund jedes fünfte Wasserversorgungsunternehmen im Jahr 2023 betroffen. In knapp der Hälfte der betroffenen Fälle hatte dies auch deutliche Auswirkungen auf den Wasserverbrauch. Trotz der Extremwettersituationen war die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser durch die österreichischen Trinkwasserversorger aber gewährleistet.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Fokus
In Österreich befinden wir in uns demnach in einer höchst komfortablen Situation, jeder Einzelne verbraucht pro Tag 130 bis 140 Liter Wasser. Laut ÖVGW gibt es in Österreich rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen, die knapp 92 Prozent der Bevölkerung zentral mit Trinkwasser versorgen. Wien hat durch die Hochquellenleitung mit Quellwasser aus Niederösterreich und der Steiermark eine ausgezeichnete Wasserversorgung für eine Großstadt. Ungefähr 670.000 Österreicher*innen versorgen sich in ländlichen Regionen mit Hausbrunnen oder Quellen. Diese müssen sich selbst um die Qualität und Kontrolle des Wassers kümmern. Wie auch immer die Versorgung garantiert ist, die Trinkwasserhygiene ist nachhaltig und ressourcenschonend sicherzustellen. Stagnationsvermeidung und Temperaturhaltung sind in diesem Zusammenhang die Themen der Haus- und Gebäudetechniker. Innovative Lösungen sind gefragt. Die Anforderung: Zum einen soll Stagnation (die Hauptursache für Verkeimung in der Trinkwasserinstallation) in den Rohrleitungen vermieden werden, allerdings muss die Temperatur im Kaltwasser auf einem hygienisch sicheren Niveau < 25°C, besser noch 20 °C, gehalten werden. Üblicherweise wird beides durch automatisierte Spülmaßnahmen erreicht. Diese werden entweder zeitgesteuert (spätestens nach 72 Stunden) oder temperaturgesteuert (bei Erreichen der hygienisch kritischen Temperatur von 25 °C im Kaltwasser) ausgelöst. Solche Spülmaßnahmen sind häufig ineffektiv und verschwenden darüber hinaus wertvolles Trinkwasser, da es ungenutzt in die Kanalisation ausgespült wird. Die Hersteller sind sich ihrer Verantwortung bewusst, durch innovative Lösungen zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser beizutragen und bieten ein umfangreiches Portfolio an Einzelprodukten bis hin zu komplexen Wassermanagementsystemen.
Kemper bietet mit dem Hygienesystem KHS eine ganzheitliche Lösung an. An erster Stelle steht hier eine fortschrittliche Installationsart: Durch Kombination einer als Ringinstallation ausgeführten Rohrleitung mit KHS-Venturi Strömungsteilern wird Stagnation effektiv entgegengewirkt. Angetrieben durch alltägliche Wasserentnahmen (z. B. Duschen, Händewaschen) entsteht eine Zwangsdurchströmung der angebundenen Ringleitungen und somit in vielen Gebäuden ein regelmäßiger Wasseraustausch, der die erforderlichen Spülmengen minimiert.
Wasserenthärtung mit System
Mit mindestens demselben Engagement wie der Stagnations- und damit Legionellenvermeidung widmen sich die Anbieter dem Thema Wasserenthärtung. Enthärtungsanlagen verlängern durch die Minimierung von Kalk die Lebensdauer der Hauswassertechnik, insbesondere von Waschmaschine und Co. Rohrschäden werden nachweislich reduziert, es entstehen weniger Verstopfungen und die Korrosion wird minimiert. Zudem sorgen Kalkablagerungen am Wärmetauscher von Warmwasserbereitern für einen erhöhten Energieaufwand, der durch den Einsatz der entsprechenden Technik vermieden werden kann.
Die Syr Weichwasseranlagen NeoSoft Connect 2500 und 5000 schützen mit ihrem spürbar weichen Wasser vor allem, was hartes Wasser verursachen kann. Die Doppelanlage NeoSoft 5000 Connect liefert 24/7 verlässlich weiches Wasser für bis zu acht Wohneinheiten – die NeoSoft 2500 Connect für bis zu drei Wohneinheiten. Der rückspülbare Syr Trinkwasserfilter Trio DFR/LS Connect kann bei beiden NeoSoft Anlagen platzsparend vorne auf den Sandwichflansch montiert werden.
Die vollautomatischen Enthärtungsanlagen i-soft Prp und die brandneue Ausführung i-soft Pro L – für Wunschwasser bis zu zehn Wohneinheiten – arbeiten besonders sparsam. Das i-salt Management ermittelt mit Gewichtssensoren exakt die Zugabe und Entnahme von Regeneriersalz und ermöglicht eine adaptive Kapazitätssteuerung. Dadurch werden nur so viel Regeneriermittel und Spülwasser eingesetzt, wie es die ankommende Wasserqualität erfordert.
Die neue Kleinenthärtungsanlage softliQ:SE von Grünbeck arbeitet mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sehr effizient. Für den Fachhandwerker besonders hilfreich: In Kombination mit dem ebenso neuen cliQlock-Modulsystem lässt sich die softliQ:SE werkzeuglos und rasch montieren. Das formschlüssige Design ersetzt herkömmliche Verschraubungen und damit aufwendige Rohrleitungsarbeiten. Die cliQlock-Komponenten lassen sich durch einfaches Verdrehen in wenigen Sekunden an die jeweilige Fließrichtung der Rohrleitung anpassen.
Egal um welchen Aspekt der Trinkwasseraufbereitung und -hygiene es geht, die Digitalisierung hält auch in diesem Bereich ihren Einzug. Mit innovativen App-Formaten zu Steuerung der Geräte und Einstellung von Grenzwerten ermöglichen zum Beispiel Syr oder Judo ein nachhaltiges Wassermanagement.