Schlafmöbel
Wie man sich bettet...
In der Kollektion Hirnholz sammelt das Team um Martin Bereuter, Tischler, Gestalter und Geschäftsführer der gleichnamigen Tischlerei sowie der Plattform Hirnholz mit Sitz in Lingenau jene Möbel, "von welchen wir überzeugt sind, dass sie in kleiner handwerklicher Auflage ihre Vorzüge am besten entfalten können. Unser Fokus liegt in der Entwicklung und der zeitgemäßen handwerklichen Fertigung." Genau diese Ansprüche erfüllt auch das neue "Familienmitglied", das Bett TC Bowl. Die erste, auf Kundenwunsch gefertigte Version – der Name ist übrigens eine Anspielung auf Beruf und Name des Auftraggebers – unterscheidet sich von den beiden anderen Bettmodellen aus dem Hirnholz-Portfolio unterem anderem dadurch, dass es über einen Bettrücken verfügt.
Massiver Rücken
Sowohl bei Hwgw – dem "massiven Ausgzugsbett für`s Leben" – als auch beim Modell Calanca wird in der reduzierten Formgebung auf ein Kopfteil verzichtet. "Bei dem neuen Bett wollte unser Kunde dezidiert einen Rücken, aus diesem Grund haben wir den Gestaltungsprozess komplett neu aufgerollt", berichtet Martin Bereuter über die Entstehung. Zudem sollte trotz des massiven Rückens eine spür- und sichtbare Leichtigkeit in der Erscheinung gegeben sein, ebenso wie Fußfreiheit für den Nutzer. Darüber hinaus sollte das Bett als Einzel- und Doppelbett sowie nach Wunschmaßen herstellbar sein – und der Entwurf auf adaptierte Nachbestellungen anwendbar sein.
Zirbe trägt Eiche
Als sichtbares Holz wurde Eiche gewählt, der Rost ist aus leichterem und vor allem in Schlafräumen wegen seines Duftes beliebten Zirbenholz gefertigt. "Für dieses Bett würden auch weitere Hölzer wie Ulme, Esche, Buche, Ahorn oder Obsthölzer funktionieren. Bei dieser ersten Version aus Eiche sind die Oberflächen geölt, Ahorn würden wir wahrscheinlich seifen, bei der Esche würden wir die Oberflächenbehandlung je nach gewünschtem Charakter auswählen. Für ein Lackieren dieses Bettes finde ich kein einziges Argument", so Bereuter, der sich TC Bowle auch komplett aus Zirbe hergestellt vorstellen kann. Allerdings "zielen Zirbenholzmöbel oft sehr stark in die alpine Gestaltung, das passt bei vielen unserer Kund*innen nicht ins Einrichtungskonzept".
Ausprobieren und Wohlfühlen
Nach den beiden auf Bestellung gefertigten ersten Betten steht ein weiteres Muster im Schauraum in Lingenau. Denn eine Kleinserie bedeutet bei den Bregenzerwälder Handwerkskünstlern im ersten Schritt maximal zwei bis drei Stück der hochwertigen Möbel: "Man kann aus einem Bett zwar eine Philosophie machen, aber im Wesentlichen muss man es anschauen, fühlen, ausprobieren – und sich wohlfühlen." Bei einer Bestellung wird das Modell an die Kundenwünsche angepasst und erhält eine eigene Nummer, um den Herstellungsprozess nachvollziehbar zu halten. "Die Investition ist für beide Seiten zu hoch, um solch hochwertige Stück auf Stange zu produzieren", sagt Martin Bereuter.
