Klimaaktiv Standard

Boom bei klimaaktiven Gebäuden hält an

Nachhaltiges Bauen
21.05.2024

Von: Redaktion Gebäudeinstallation
Klimafreundliches Bauen und Sanieren nach den Kriterien des klimaaktiv Gebäudestandards ist in Österreich weiterhin auf Erfolgskurs. Bereits mehr als 1.574 Objekte wurden nach dem klimaaktiv Gebäudestandard bewertet und deklariert.
Wohnhausanlage
Erfolg fürs Klima: Bereits mehr als 1.574 Objekte nach dem klimaaktiv Gebäudestandard bewertet und deklariert.

Zwischen 2005 und 2023 wurden insgesamt 1.574 Gebäude nach dem europaweit anerkannten Gütesiegel bewertet und deklariert. Im Jahr 2023 waren es genau 264 Gebäude, die nach dem klimaaktiv Standard in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet wurden. Das ist im Vergleich zu 2022 ein neuerliches Plus von 17 Prozent bei der Gebäudeanzahl bzw. eine Zunahme um rund 30 Prozent bei der deklarierten Fläche. „Die stark steigende Zahl an klimaaktiven Gebäuden zeigt österreichweit und in jedem Bundesland, dass Ökologie, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit bestens zusammenpassen – egal ob Wohnhaus, Büro, Kindergarten, Schule oder Pflegeheim. Mit dem klimaaktiv Gebäudestandard stellen wir die Weichen für einen zukunftsfähigen und klimafreundlichen Bausektor“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Der klimaaktiv Gebäudestandard des Klimaschutzministeriums (BMK) zählt im europäischen Vergleich zu den anspruchsvollsten und zugleich erfolgreichsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Der Großteil der 2023 deklarierten Sanierungen und Neubauten entfällt auf die Kategorie Mehrfamilienhäuser: 177 großvolumige Wohngebäude mit einer Fläche von mehr als 650.000 m2 Bruttogeschoßfläche wurden nach dem klimaaktiv Gebäudestandard qualitätsgeprüft.

Gold gewinnt: Fast schon jedes 2. Gebäude erfüllt höchste Standards

Den klimaaktiv Gold Standard – die höchste Qualitätsstufe in der klimaaktiv Bewertung – erreichten per Ende 2023 fast die Hälfte (47 Prozent) aller klimaaktiv Gebäude bezogen auf die Gebäudefläche. Insgesamt 634 Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 2,19 Millionen m2 wurden bisher in dieser Qualitätsstufe deklariert. Besonders deutlich ist der Zuwachs in den letzten fünf Jahren (2019-2023) im Hinblick auf die Fläche: Hier konnte im Jahr 2023 ein Plus von 36 Prozent verzeichnet werden. Mit ein Grund für diesen Erfolg ist die Tatsache, dass immer mehr Förderungen des Bundes und der Länder auf die Qualitätskriterien von klimaaktiv referenzieren. klimaaktiv ist zum Beispiel in der Wohnbauförderung einiger Bundesländer verankert und ist auch die Basis für Immobilien in Fonds, die mit dem „Umweltzeichen 49 – Nachhaltige Finanzprodukte“ ausgezeichnet werden.

Tirol, Niederösterreich und Wien neuerlich Spitzenreiter

Im Bundesländervergleich ist Tirol mit insgesamt 510 deklarierten Gebäuden seit 2005 Spitzenreiter vor Wien mit 318 und Niederösterreich mit 285 Gebäuden. Gemessen an der deklarierten klimaaktiv Fläche liegt allerdings Wien auf Platz 1, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und der Steiermark. Knapp die Hälfte der gesamten deklarierten Gebäudefläche (49 Prozent) befindet sich in Wien. Im Bereich Dienstleistungsgebäude liegt Niederösterreich mit 35 Prozent aller Bauprojekte dieser Kategorie im Spitzenfeld, gefolgt von Wien mit 18 Prozent.

Nachhaltig, lebenswert und unabhängig von fossilen Energieträgern

Qualitativ hochwertige Sanierungen und energieeffiziente Neubauten sind ein wesentlicher Baustein für das Erreichen der Klimaneutralität 2040. Seit 2020 ist im klimaaktiv Kriterienkatalog der Einsatz fossiler Energieträger bei klimaaktiv Gebäuden komplett ausgeschlossen, und auch die Qualitätsanforderungen im Bereich der Energieeffizienz wurden nochmals erhöht. Weitere Bewertungsaspekte des Gütesiegels berücksichtigen Gesundheit, Wohnkomfort sowie die Umweltverträglichkeit der verwendeten Baustoffe. Wirtschaftlichkeit und Leistbarkeit über die Lebensdauer des Gebäudes werden ebenso betrachtet wie Standortqualität und Maßnahmen für eine umweltverträgliche Mobilität. Mithilfe des transparenten Gebäudebewertungssystems von klimaaktiv können sowohl Bauträger:innen und Immobilienentwickler:innen als auch Förderstellen, Gemeinden und Städte bei ihren Bauvorhaben bereits in der Ausschreibungsphase eine hohe Qualität einfordern und damit Orientierung für alle Beteiligten schaffen.